DIANAWIRTH

ZAHNÄRZTIN

Mythen über Fluorid aufgedeckt

Fest steht Fluorid wurde und wird weltweit sehr genau untersucht- dennoch kursieren über Fluorid in Zahnpasten zahlreiche Gerüchte. Ist das Mineral einer der wichtigsten Bestandteile einer Zahnpasta oder überflüssig?

1.) Fluorid schadet den Zähnen oder dem Körper.
NEIN, ganz im Gegenteil. Fluorid in Zahnpasten fördert und unterstützt die Zahngesundheit. Plaque Bakterien bauen Zucker zu Säuren ab, die der Zahnhartsubstanz Mineralstoffe entziehen und zu Karies führen. Aber der Körper kann gegensteuern: Mineralstoffe aus dem Speichel helfen den Zahn zu remineralisieren. Fluorid fördert dies, lagern sich im Zahnschmelz an und machen ihn widerstandsfähiger. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) führt den starken Kariesrückgang in Deutschland auch darauf zurück, dass immer mehr Menschen Zahnpasta mit Fluorid verwenden.

2.) Fluorid ist Fluor und damit giftig.
Diese beiden Stoffe werden oft verwechselt, doch sie unterscheiden sich. Fluor ist in der Tat giftig. Fluorid ist hingegen einer der weltweit am gründlichsten untersuchten Stoffe und unterstützt in Zahnpasta die Kariesprophylaxe. Die Leitlinie zur Kariesprophylaxe empfiehlt den Inhaltsstoff ausdrücklich für die tägliche Zahnpflege. Die „Giftigkeit“ der Fluoride ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen fast zehnmal geringer als von Kochsalz, „ so die BZÄK

3.) Fluoridgehalte werden durch Gesundheitsbehörden streng reguliert.
Schon 1976 wurde durch die Kosmetik Richtlinie die Grenzwerte festgelegt, an denen sich seitdem nichts geändert hat. Die BZÄK und DGZMK empfehlen für den Nachwuchs spezielle Kinderzahnpasten mit 0,05%Fluorid(=500ppm) und für Erwachsene 0,10-0,15 %Fluorid (=1000-1500ppm)

4.) Kinder benutzen besser keine fluoridhaltige Zahnpasta.
Auch Milchzähne benötigen Fluorid zum Kariesschutz. Ab dem ersten Milchzahn bis zum ersten bleibenden Zahn sollten Kinder aber mit einem geringeren Fluorid Gehalt verwenden. (Beispiel Odol med3 Milchzahn) und erst danach zweimal täglich eine Zahncreme mit 1000-1500 ppm Fluorid (bzw. Sensodyne Pro Schmelz Junior) .Detaillierte Infos auf BZÄK Webside.

5.) Wir nehmen über die Nahrung zu viel Fluorid auf, daher besteht die Gefahr einer Überdosierung.
Nein. Die Richtwerte für eine angemessene Fluoridzufuhr liegen laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung jedoch bei 3,8 und 3,1 mg. Sich völlig fluoridfrei zu ernähren ist schlicht unmöglich, da das Mineral in ganz normalen Trinkwasser aber auch in Fisch oder schwarzem Tee enthalten ist. Aktuell gibt es keine künstlich fluoridierten Lebensmittel in Deutschland.

6.) In unserem Trinkwasser ist schon genug Fluorid.
Egal wo, das Trinkwasser in der Bundesrepublik ist natürlich, d.h. es wird nicht mit künstlichen Mineralien angereichert. Zudem ist in unserem Trinkwasser generell wenig natürliches Fluorid enthalten. Mehr als 90% unseres Trinkwassers enthalten weniger al 0,3mg Fluorid pro Liter, regional variieren die Werte allerdings. Genaue Werte des Trinkwassers erfährt jeder beim Gesundheitsamt.

7.) Wer eine fluoridhaltige Zahnpasta verwendet, bekommt niemals Karies.
So einfach ist es leider nicht. Wer seine Zähne nicht regelmäßig putzt und häufig zuckerhaltige Nahrungsmittel oder Getränke zu sich nimmt, erhöht das Kariesrisiko. Regelmäßige Kontroll Termine helfen, eine beginnende Karies rechtzeitig zu erkennen.

Fluorid in Zahnpasta ist ein unbedenklicher Inhaltstoff zur Kariesprophylaxe. Das bestätigen auch die jüngsten Ergebnisse der Stiftung Warentest.